Bischof Rudolf erteilt Missio canonica

Teil der Sendung sein

REGENSBURG (pdr/sm) – „Ich freue mich sehr, dass ich mit Ihnen allen diese festliche Eucharistie feiern darf, und sage Ihnen ein herzliches ,Vergelt’s Gott!‘ für Ihren Dienst in der Kirche.“ mit diesen Worten begrüßte Bischof Rudolf Voderholzer am vergangenen Samstagvormittag in einer Festmesse die 79 Lehrerinnen und Lehrer in St. Andreas/St. Mang in Regensburg. Anlass war die Verleihung der Missio canonica, die bischöfliche Erlaubnis zur Erteilung von katholischem Religionsunterricht. 

Mit Bischof Rudolf feierten Domkapitular Martin Priller, neuer Leiter der Hauptabteilung Schule/Hochschule im Bischöflichen Ordinariat, und Prämonstratenser-Pater Jakob Seitz vom Mentorat für Theologiestudierende der Diözese Regensburg die Heilige Messe. 

In seiner Predigt gab Bischof Voderholzer die Apostelfürsten Petrus und Paulus den Kandidatinnen und Kandidaten für die Missio canonica als Vorbilder. Die Kirche feierte an diesem Tag die Weihe der Basiliken St. Peter und St. Paul vor den Mauern in Rom. Petrus und Paulus hätten das Brüderpaar Romulus und Remus abgelöst und damit das christliche Rom begründet. In all ihrer Verschiedenheit – der Gelehrte auf der einen Seite und der Fischer auf der anderen, der römische Bürger und der einfache Mann aus Galiläa – seien sie sich aber doch eins gewesen in ihrem Bekenntnis zu Christus bis in den Märtyrertod. Der Bischof richtete mit den Gläubigen den Blick auf die Apostel­leuchter in der Rokokokirche, die nicht nur ihre Bildnisse tragen, sondern auch deren Attribute. Die Kirche Jesu Christi baue auf dem Glaubenszeugnis der Apostel auf.

„Seien Sie Zeugen
des Glaubens!“

Ihre eigene religiöse Sozialisation und ihr Religionsunterricht hätten wohl Früchte getragen, so der Bischof zu den zukünftigen Religionslehrerinnen und -lehrern, sonst wären sie heute nicht hier. Für viele Kinder seien sie aber oft das einzige Gesicht der Kirche, da zu Hause der Glaube kein Thema mehr sei. Es reiche nicht aus, im Religionsunterricht nur Inhalte zu vermitteln, die Schülerinnen und Schüler müssten spüren, dass ihnen der Glaube ein Herzensanliegen ist. Die Krise der Kirche sei eine Krise des Glaubens und in der Gottesbeziehung, darum sei ihr Dienst, für den sich der Bischof mehrfach an diesem Vormittag bedankte, ein Teil der Sendung der Kirche. 

Begleiter sein auf dem Weg ins Leben

Nach der Predigt des Bischofs folgte die kirchenrechtliche Beauftragung, die sogenannte Missio canonica. Im Glaubensbekenntnis der Kirche bekannten die Kandidatinnen und Kandidaten dabei den gemeinsamen Auftrag der Glaubensverkündigung und legten vor dem Bischof ihr Versprechen ab, „den uns anvertrauten jungen Menschen durch unser Handeln und Tun das Evangelium zu verkünden und ihnen Begleiter zu sein auf ihrem Weg ins Leben“. Daraufhin erteilte Bischof Rudolf ihnen die Missio canonica. Die Zeremonie wurde mit einem Segensgebet des Bischofs abgeschlossen. 

„Wir haben einen gemeinsamen Auftrag“, sagte Domkapitular Martin Priller zur Eröffnung des anschließenden Festaktes im Katharinenspital. Deshalb könnten die neuen Religionslehrerinnen und -lehrer immer auf die Unterstützung und die Begleitung durch die Hauptabteilung Schule/Hochschule bauen. Der Katharinensaal war bis zum letzten Platz besetzt, neben den Angehörigen der neuen Religionslehrer waren auch Vertreter der staatlichen und kirchlichen Seminare, des Mentorats und des Religionspädagogischen Instituts, der Hauptabteilung sowie der Regierungen der Oberpfalz und von Niederbayern vertreten.

Jungen Menschen
Werte vermitteln 

Abteilungsdirektor Thomas Unger (Regierung der Oberpfalz) hob die Bedeutung des Religionsunterrichtes hervor. Kein anderes Fach in der Schule sei so dazu geeignet, jungen Menschen Werte zu vermitteln und die Würde des Menschen zu verdeutlichen. „Sie sind nicht nur fachlich, sondern auch persönlich gefragt, wegweisend für die Schülerinnen und Schüler zu sein.“ Dann überreichte Bischof Rudolf jedem Einzelnen die Ernennungsurkunde, verbunden mit den besten Glückwünschen. Die Bayernhymne, die stimmgewaltig durch den Saal tönte, leitete über zum gemeinsamen Mittagessen. Musikalisch war der Festakt vom Chor Passerida aus Obertraubling unter Leitung von Susanne Appl gestaltet worden.

Die Missio canonica

Mit der Erteilung der Missio canonica wurden die 79 Lehrkräfte nun offiziell als katholische Religionslehrerinnen und -lehrer an Grund-, Mittel- und Förderschulen mit Verkündigungs- und Lehraufgaben beauftragt. Bei der Verleihung gibt die Lehrkraft das Versprechen ab, den Religionsunterricht in Übereinstimmung mit der Lehre der katholischen Kirche zu erteilen. Auch in der persönlichen Lebensführung wird erwartet, dass die Grundsätze der katholischen Kirche erfüllt werden.

22.11.2023 - Bistum Regensburg